Die neuesten Beiträge stehen immer zu Beginn von "Araberpferde dies und jenes", für ältere Beiträge bitte nach unten scrollen!
In den vorangegangenen Einträgen ging`s immer nur um Hengste, Hengste, Hengste. Das mag ein wenig daran liegen, dass der Verfasser den Umgang mit Hengsten liebt und doch schätzt er die eine oder andere Stute sehr viel höher, als den Multichampionhengst XY.
Ein Hengst könnte (im Natursprung) durchaus an die 1000 Nachkommen zeugen. Eine Stute (ohne Embryonentransfer und die ganzen Widerwärtigkeiten) im Idealfall bis an die 20 Fohlen.
Deshalb wurde in den einzelnen Landespferdezuchten immer sehr stark auf die Hengste gesetzt, weil sie Multiplikatoren mit dem Faktor 50 gegenüber Stuten waren. Nur bei den Hengstmüttern hatte man auch ein „sehr scharfes Auge“.
Beim Versuch das ideale Pferd –was immer das sein mag- zu züchten, kommt man jedoch nicht umhin, ganz speziell auf die Stute zu sehen.
Die ursprünglichen Züchter des Arabischen Pferdes taten das. Manifestiert ist es auch heute noch darin, dass jedes Pferd immer seinem Mutterstamm zugeordnet wird.
Für mich eine der großen ungeklärten Fragen –vielleicht kann mich ja einer der „tausenden“ geneigten Leser aufklären. Warum schauten die Araber –diese Machos in wallenden Gewändern- auf den weiblichen Stamm? In ihrer eigenen Vita ging`s/geht`s nur um die Väter, jeder Karl May Leser weiß das*g. Man bezieht sich immer auf seine Vorväter „Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul…..“ (immer Ben od. Ibn =Sohn des).
Bei den Pferden allerdings ist der Stutenstamm wichtig und die Araber taten gut daran insbesondere auf die Stuten zu sehen, weil die Stute das Fohlen eindeutig zu mehr als 50% prägt, durch:
A) Umweltwirkung nur über die Stute:
Versuche von Walton u. Hammond 1938:
Kreuzung von Shire Kaltblut X Shetland Pony: Die Nachkommen wo die Mutter Shire war, waren eindeutig größer, als die Nachkommen wo die Mutter Shetland war.
Vergleich Maultier : Maulesel:
Das Maultier (Mutter Pferdestute) ist pferdeähnlicher als der Maulesel (Mutter Eselstute)
Die Araberzüchter nutzen das oft in etwa so: rahmige Stute X eleganter Hengst
B) Genomisches Imprinting
Hier sind jedoch auch wenige Genwirkungen bekannt, die sich nur über den Vater auswirken.
C) Erbanlagen über die Geschlechtschromosome
Das Chromosom X = sehr groß und berechtigt zur Annahme, dass hier sehr viele Erbanlagen gespeichert sind.
Chromosom Y= das kleinste Pferdechromosom
Stute XX Hengst XY
Ein Stutfohlen bekommt jeweils ein X Chromosom von der Mutter und vom Vater.
Ein Hengstfohlen bekommt nur das X Chromosom von der Mutter.
D) Mitochondrien
Das sind Erbanlagen im Zellgewebe, diese werden fast ausschließlich von der Mutter weiter gegeben.
Bei Shahir`s weiblichen Ahnen entdeckt man viele mittellange Köpfe, mit eher schmaler Stirn, dabei aber trocken und mit ausgeprägter Nüsternpartie.
Wieder so eine Eigenart, die sich in der Hobbyzüchterei des arabischen Pferdes festgenagelt hat. Sagten früher Pferdeleute zb. „Schritt gut –alles gut!“ (weil der Schritt auch sehr viel über die Galoppierfähigkeit aussagt), so scheinen heute manche „Araberzüchter“zu sagen: „Kopf gut –alles gut“
Dass ein ansprechendes Gesicht, große Augen etc. Eindruck machen ist schon so, doch auch das „ideale Gesicht“ unterliegt ganz offenbar dem Zeitenwandel.
Auf Schauen entzückt grade das sehr kurze Gesicht, mit breiter Stirn, freiem Auge und Gazellenschnäuzelchen. Auf Rennbahnen oder unter Distanzpferden findet man diese „sich zuspitzenden Köpfchen“ kaum –warum wohl