Ein Lebenszeichen von Amurath Ibn Shahir und mir, Michaela. Die geglaubt hat, von den Pferden (und auch den Arabischen Exemplaren) lassen zu können und gottseidank eines Besseren belehrt wurde.
Ich beginne mit einer Kurzzusammenfassung des vergangenen Jahres: ich glaube es war April, da ereilte mich ein Anruf von Pepi. Kurz vorher hatten wir gesprochen. Er erzählte mir, da wäre eine junge Dame sehr an Amurath interessiert. Sie wäre auch schon mehrmals vor Ort gewesen und er hätte ein gutes Gefühl, dass er bald ein neues Heim bekommt. Ich war froh für Amurath und Pepi und sagte "falls das nix wird, bitte melde dich bei mir!". Und dann waren wir bei besagtem Anruf: Amurath war noch immer zu haben. Ich war einerseits erfreut, andererseits suchte ich gerade nicht nach einem Pferd. Unsere Familienplanung war noch nicht abgeschlossen - und ich wusste noch von meinem ersten Kind, wieviel Zeit man plötzlich mit Säugling für ein Pferd hat.
Langer Rede kurzer Sinn: ich hab mich für den Schimmel entschieden. Und war glaube zu dem Zeitpunkt schon guter Hoffnung. Deshalb war eine wichtige Bedingung für mich: Amurath muss in einen Offenstall in meiner Nähe ziehen.
Ansonsten sah ich schwarz für die Betreuung und Bewegung. (Zudem empfand ich es als Frevel, ein Pferd, dass die natürliche Haltung im Offenstall kennt, auf Boxen-Gefängnis umzustellen.) Und obwohl es Pepi fast körperliche Schmerzen bereitet hat, der Kastration zuzustimmen und auch beizuwohnen, musste der Schöne mit nunmehr 7 Jahren zum Wallach werden. Die Kastrationsnachsorge hab ich zum Großteil dann noch in Ottnang übernommen, wo alles komplikationslos verlief.
Und im Juli 2019 war es soweit: Amurath reiste nach Vöcklamarkt. Pepi hat mir nicht nur sein letztes Pferd anvertraut, sondern ihn auch überstellt. Die Integration in die nun 10-köpfige gemischte Herde wurde aufgrund seiner Hengstvergangenheit sehr langsam gemacht - und klappte wunderbar! Ich glaube (und hoffe es auch) Amurath hat durch seine Kastration wohl etwas an dieser besonderen Hengst-Ausstrahlung verloren, aber ein großes Stück Lebensqualität in der Herde gewonnen. Und nach über einem Jahr hier bei mir ist er nicht nur sehr gut in die Pferdegemeinschaft integriert, auch sämtliche Reiterskollegen staunen über den schönen, sympathischen, großen Vollblutaraber. Schade, dass allgemein ein falsches Bild dieser Rasse vorherrscht, die für wenig geeignet für ernsthaftes Reiten gehalten wird. Mehr demnächst...